Hühnerstall

Das Handlungsziel dieser fachpraktischen Modulprüfung ist sowohl die Konstruktion und Herstellung eines Hühnerstalls als auch die Entwicklung einer intelligenten Hühnerklappensteuerung, welche mittels einer speicherprogrammierbaren Steuerung (Siemens Logo) die Hühner morgens von alleine in das Freigehege lässt und abends wieder sicher vor Fuchs und Marder verschließt.    

Lange Kinobesuche, Grillabende bei Bekannten, aber auch der frühe Einbruch der Dunkelheit zur Zeit der Wintersonnenwende haben bereits viele Tiere unseres kleinen Hühnerhofs das Leben gekostet. Um das Geflügel zuverlässig vor Marder, Fuchs und anderen Raubtieren zu schützen, wurde ein Programm entwickelt, welches den Stall automatisch öffnen und schließen soll. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass Hühner darauf dressierbar sind beim Einbruch der Dämmerung von alleine das Innere des Stalls aufzusuchen. Morgens öffnet die Hühnerklappe automatisch per Zeitschaltuhr um 7.00 Uhr:
ein Kompromiss zwischen der Absicht, die Tiere so früh wie möglich in das Freigehe entlassen, aber auch den Nachbarn nicht unnötig früh den Schlaf zu rauben. Abends schließt die Klappe mittels einer astronomischen Uhr (tagesabhängige Sonnenuntergangszeit) mit einer zeitlichen Verzögerung von 30 Minuten, um auch wirklich sichergehen zu können, dass jedes Huhn auf der Hühnerstange seinen Platz gefunden hat. Die Steuerung beinhaltet auch ein Programm für neue Hühner, die den Prozess des Abends von alleine den Stall aufsuchen erst noch erlernen müssen. Ein Taster für den manuellen Betrieb ergänzt die Steuerung. Die Endlage der Hühnerklappe wird mittels induktiver Näherungsschalter abgefragt. Über die Steuerung der Hühnerklappe hinaus soll in naher Zukunft mittels der Siemens Logo auch der Fütterungs- und Wassertränkungsprozess automatisiert werden.

Hinsichtlich der Stallkonstruktion stellte sich bei den bisherigen Stallungen der Befall durch die rote Vogelmilbe als ein großes Problem heraus. Dieser sich im Inneren des Hühnerstalls einnistende blutsaugende Ektoparasit gilt als der ökonomisch bedeutendste Schädling in der Geflügelzucht. Jungtiere können durch die ständige Blutabnahme durch diesen Parasiten bereits bei mäßigem Befall sterben. Aber auch ausgewachsene und gesunde Tiere werden durch diese Milbenart stark geschwächt, die Eiablage verringert sich und die Tiere sind deutlich anfälliger für Krankheiten. Da sich diese Parasitenspezies in den Spalten und Hohlräumen der Wände und Sitzstangen des Stalles einnistet, wurde bei der Konstruktion darauf geachtet, den kleinen Schädlingen möglichst wenige Nistmöglichkeiten zu bieten. Hierzu wurde zum Beispiel auf eine Innenkonstruktion verzichtet, versiegelte Siebdruckplatten und Sitzstangen aus einem Hartholz verbaut. Durch die Kotwannen bleibt der Stall hygienisch und ist zusätzlich durch deren einfachen Ein- und Ausschub gut zu reinigen. Auch einer jährlichen Grundreinigung steht durch die Möglichkeit der einfachen Komplettdemontage nichts im Wege.

Eine große Intention meinerseits bezüglich dieser Arbeit war es, möglichst viele Fertigungsverfahren kennen und anwenden zu lernen, um für das spätere Berufsleben gut vorbereitet zu sein. So wurden neben den bekannten Fertigungsverfahren der Holz- und Metallbearbeitung Gewinde geschnitten, Spulenkörper zum Aufholen der Hühnerklappe an der Drehmaschine gefertigt, Zinkbleche für die induktiven Näherungsschalter an der Kantbank zugerichtet und schlussendlich das Projektetikett mittels einer CNC-Maschine (KOSY) gefräst.